Männer kochen (für) Frauen (Der Artikel als PDF mit mehr schmackhaften Fotos)

Traditionen schaffen, bewahren und leben…

Am 19.11. fand unser diesjähriges – im täglichen Sprachgebrauch etwas kannibalistisch daherkommende – und doch so harmlose „Männer-kochen-Frauen“ statt. Die bei allen sehr beliebte Veranstaltung ist eine der festen Traditionen, die sich in unserem Familienkreis in den letzten 12 Jahren etabliert haben. Aus der ursprünglichen Idee, die Frauen zu verwöhnen, wurde ein fester Bestandteil unseres Familienkreis-Jahreskalenders. Der Ablauf ist immer ähnlich und beginnt mit einem Planungsabend, an dem sich die Männer in gemütlicher Runde treffen, um die Speisefolge zu finden. Als Hilfen sind Phantasie, aber auch Kochbücher oder Helferlein, wie chefkoch.de immer dabei. Dann geht’s ans Einkaufen, wobei die Tisch-Deko – sonst häufig als Staubfänger missachtet – genauso wenig vergessen wird, wie die zu überreichenden Blumen.

Am Tage X beginnt der Männertag dann kurz nach dem Familienmittagessen oft mit einem Kaffee und dem Feintuning des Kochablaufes. Schnell wird noch ein Foto von den Männern gemacht, welches auf dem Deckblatt der Speisekarte platziert wird. Dann wird drauf los geschnipselt, gegart, gebraten und Kreativität ausgelebt was das Zeug hält. Das geht den ganzen Nachmittag so, bis am frühen Abend die Frauen kommen (vorher den Angst? Schweiß noch kurz abgeputzt und ein frisches Hemd übergeworfen).

Was machen die Frauen den ganzen Tag? Die Damenriege lässt es sich natürlich nicht nehmen, ein kleines Gastgeschenk zu überreichen. Auch das bedarf einer genauen Vorbesprechung an einem oder sogar mehreren Tagen. Um sicher zu stellen, dass alle gleichzeitig im „Restaurant-Ehemänner“ ankommen, trifft man sich schon mal ein paar Stunden vor der Zeit und verbringt einen gemeinsamen Nachmittag.

Oft beginnt das Essen dann gegen 19:00 Uhr und endet sehr spät in der Nacht.

In den vielen Jahren die wir das schon zusammen machen, hat es geradezu legendäre Ereignisse gegeben. Beispielsweise ging uns vor vielen Jahren mal ein Gericht mit einem selbstgemachten Nudelgericht daneben. Am Ende bekam jeder dann eine fast taschenbuchgroße Ravioli – das wird den Männer noch bis in alle Ewigkeit nachlaufen.

Legenden ranken sich auch um viele unserer anderen Traditionen, die wir mit Spaß und Enthusiasmus leben und vor allem ausleben. Natürlich haben sich manche liebgewonnenen Veranstaltungen auch verabschiedet – schon dadurch, dass unsere Kinder älter geworden sind. Ein Wochenende „Väter zelten mit Kindern“ ist cool für jüngere Kinder, während heute einige der nun jungen Erwachsenen es bevorzugen Ihrer eignen Wege zu gehen. Umso wichtiger sind uns die wiederkehrenden Veranstaltungen im Jahr die wir gerne mit den Kindern machen wollen. Aber es ist nun einmal der Lauf der Dinge, dass wir bald alle Veranstaltungen ohne unsere Kinder planen müssen. Dennoch wollen wir Spaß daran haben. Allem voran das jährliche Wochenende mit Begleitung durch die JG zu verschiedensten Themen und an verschiedene Orte.

Auch wäre da noch das im privaten Rahmen veranstaltete Krimidinner zu nennen, welches uns einmal in jedem Jahr in die Welt des Verbrechens führt. Auch dieses Event wird gut vorbereitet. Jeder hält sein Kostüm, die Auslegung der Rolle und natürlich seine mögliche Tatbeteiligung (alle Informationen kommen aus der für jeden Spieler individuellen Spielanleitung) maximal geheim – bis es losgeht. Die Gruppenfotos am Ende des Berichtes zeigen einige dieser Abende. Das Spiel wird im Rahmen eines Mehr-Gänge-Menüs gespielt. Viele unserer besten Geschichten sind bei solchen Gelegenheiten entstanden.

Im Sommer wird einmal gegrillt und es gibt einen Cocktailabend. Wenigstens einmal im Jahr machen wir einen Referentenabend zu einem von der JG angebotenen Themen und wir brauchen schon ein Treffen im Jahr um die Termine für alle Veranstaltungen aufeinander abzustimmen. Der Rest ergibt sich wie von selbst…

Es gibt sicher ganz viele Wege wie ein Familienkreis miteinander umgeht und langfristig zusammen in der Gemeinschaft Spaß und vielleicht auch ein etwas Halt für den Alltag hat. Dieses ist ein Teil von unserem Weg…

Holger Vespermann und Familienkreis