In unserem Verband  begegnen sich in den Familienkreisen  zwei Generationen – bei Familienkreistreffen die Eltern mit ihren Kindern. Das Bedürfnis der Eltern als Familie gemeinsam mit anderen  Familien Zeit zu verbringen, hat gerade in den letzten Jahren bei den Neugründungen stark zugenommen. Treffen am Abend mit den Erwachsenen  – die sogenannten Elternabende – werden seltener. Den Hintergrund dafür ist vermutlich, dass meist beide Ehepartner im Berufsalltag stehen und die Freizeit mit den Kindern gemeinsam verbracht wird. Dies ist gerade bei jungen Familien mit sehr kleinen Kindern zu beobachten.

Bei Familienkreiswochenenden  sind sowohl Kinder wie auch Eltern unsere Zielgruppe. Es gilt für uns als Referenten , für beide Generationen ein attraktives Programm zu entwickeln. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Kinderbetreuern. Diese sind meist Jugendliche zwischen 16 und Mitte 20. Damit kann eine andere Generation,  zwischen uns als Referenten und den Eltern stehend,  ihre Gedanken und Vorstellungen mit einbringen. Besonders spannend wird es, gerade auch für die Eltern, wenn die Kinderbetreuer ebenso, in altersentsprechender Form, mit den Kindern inhaltlich zu dem gewünschten Thema arbeiten. In den großen Familienrunden können die Kinder dann, ihre im geschützten Rahmen entwickelten Gedanken darstellen. Bei den Eltern kann es dabei wirklich dann zu „Aha –  Momenten“ kommen.

Deutlich sichtbar wurde dies zum Beispiel an einem Familienkreiswochenende zum Thema  „Glaube und Kirche in der Familie.“ Bei der Aussprache zwischen Eltern und ihren fast jugendlichen Kindern kam heraus, dass die Kinder in einigen Punkten ganz anderer Meinung als ihre Eltern waren und zum Teil sehr genervt waren. Die Eltern versuchten sie für den Glaube zu begeistern – dies löste zunächst einmal Widerstand aus. Mithilfe der Referentin und der Kinderbetreuer/innen wurde ein tolles, offenes Gespräch von beiden Seiten geführt.

Für Familienkreise, deren Kinder in der Berufsfindungsphase sind, kann der Austausch mit anderen Erwachsenen aus dem Kreis Augen für Berufe öffnen, die erst einmal gar nicht in Sichtfeld sind. Auch kann es hilfreich sein, mit anderen Familienkreismitgliedern zu sprechen. Diese kennen die Kinder meist schon länger und können bei der Findungsphase hilfreiche Gesprächspartner sein. Spannend wird es, wenn bei den abendlichen Treffen, die Erwachsenen Kinder den inhaltlichen Part übernehmen – sei es, dass sie aus ihrem beruflichen Kontext erzählen, wie auch von Auslandseinsätzen.

 

Bei den Mütter -Töchter -Kursen ist das generationsübergreifende Arbeiten besonders spannend, dies häufig in einer höchst sensiblen Entwicklungsphase der Mädchen geschieht (zwischen 13 und 17 Jahren), in der der Ablösungsprozess von den Eltern eine wesentliche Aufgabe ist. Ein Ziel u.A. ist, dass beide Seiten Einblicke in ihr Leben bekommen: Was sie zurzeit beschäftigt, welche Wünsche und Vorstellungen sie haben und wie sich beide stärken können. Es werden Ideen entwickelt, wie sie ihre Beziehung, bei aller anstehenden Veränderung, lebendig gestalten können.

 

Die Begegnung verschiedener Generationen geschieht auch in den Erwachsenenkursen – Frauenseminare, Besinnungstage u.a. Dort begegnen sich zwar Erwachsene, diese befinden sich aber häufig in unterschiedlichen  Lebensphasen:  Eltern von Kindern (jüngeren wie älteren) und Eltern, deren Kinder erwachsen sind bzw. schon selber wieder Kinder haben. Durch diese Bandbreite  gibt es anregende Gespräche, u.a. zu Erziehungsfragen oder auch zur Gestaltung von Frau-/ Mannsein in den unterschiedlichen Lebensphasen bzw. Partnerschaft und wie diese im Laufe des Lebens sich immer wieder wandeln.

 

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt  der vielfältigen Möglichkeiten der Begegnung unterschiedlicher Generationen in unserem Verband. Letztendlich werden dadurch immer wieder Horizonte erweitert und ein Verständnis füreinander entwickelt.