16 Teilnehmer*innen sind am 29.09.21 zur Abtei Marienmünster gefahren, um dort an den Wanderexerzitien teilzunehmen.

Am Mittwoch, dem Tag unserer Ankunft, erfuhren wir nach einem Rundgang bei einer humorvollen Führung Interessantes über die Abtei Marienmünster und die Abteikirche. Sogar die große Orgel der Abteikirche mit ihren 2100 Pfeifen wurde für uns gespielt und beeindruckte mit ihrem überwältigenden Klang.

Am folgenden Tag nach dem Frühstück und dem Morgenimpuls, der in der freien Natur stattfand, begann unsere Wanderung. Das Thema der ersten Etappe lautete: „auf dem Weg mit mir/ zu mir“. Mit Hilfe von Leitfragen hatten wir die Möglichkeit beim Gehen in Stille unser Leben zu reflektieren und uns später darüber auszutauschen. Immer wieder genossen wir die schönen Ausblicke auf sanfte Hügel, saftig grüne Wiesen, fruchtbares Ackerland und kleine Dörfer. Bei der Burg  Oldenburg konnten wir an den Abend in der Klosterkirche anknüpfen. Der ehemalige Graf der Oldenburg trug dazu bei, dass die Abtei Marienmünster  gegründet wurde. Dort angekommen, waren wir zunächst enttäuscht, denn das erhaltene Burggebäude ist in Privatbesitz und das Betreten des Geländes war nicht erlaubt. Doch dann kam die Besitzerin auf uns zu und gab uns ein Zeichen, näher zu kommen. Sie erzählte uns, wie das Gebäude in ihren Besitz gelangt war, wie es restauriert wurde und was es für ihre Familie bedeutete, in solch einem mittelalterlichen Gemäuer mit 87 Stufen , den Familienalltag zu bewältigen. Sie erlaubte uns auch noch in Kleingruppen den Rittersaal zu besichtigen. Eine beeindruckende Begegnung

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“(Martin Buber). Das war der Leitgedanke der zweiten Etappe am Donnerstag. Mit Gesang und Gitarrenbegleitung machten wir uns auf den Weg  zum Hungerturm und genossen die Panoramablicke.

Der weitere Weg verlief schweigend  und wir setzen uns mit Thema „Unterwegs zu Dir“ weiter auseinander. Für uns wichtige Menschen gingen im Herzen auf der Strecke mit und wir spürten nach, welche Bedeutung sie für  uns haben oder hatten. Unterwegs konnten wir uns mit dem Fallobst der Obstbäume versorgen, die am Wegesrand wuchsen.

Dass das Leben Beziehung und Begegnung ist, erfuhren wir im koptischen Kloster in Brenkhausen – Am Kloster angekommen, war für uns eine große Kaffeetafel draußen vor dem Kloster vorbereitet. Nach der Stärkung mit Kaffee, Tee, Saft und Kuchen erzählte uns der Bischof des Klosters etwas über die Entstehung des koptischen Glaubens und zum Abschluss beteten wir gemeinsam. Bei den Gebeten entdeckten wir viele Gemeinsamkeiten, aber der orientalische Einfluss war nicht zu übersehen.

 

Während der dritten Etappe befassten wir uns mit dem Thema: „unterwegs mit Gott“.

Am Samstag führte uns der Weg zunächst zur Burg des kleinen Ortes Schwalenberg. Auf dem Weg ging es um die Bedeutung Gottes für das eigene Leben, bzw. wo wir Gott im Leben bzw. seine Botschaft spüren. Einige Aufstiege mussten bewältigt werden, bevor wir mit einer wunderbaren Aussicht belohnt wurden. Danach schauten wir uns das idyllische Künstlerdorf Schwalenberg an, bevor wir mit den Autos zurück zu unserer Unterkunft fuhren. Ein gemeinsames Taizegebet mit Agapefeier in der Klosterkirche rundeten die Tage ab.

Zum Abschluss der Wanderexerzitien besichtigten wir am Sonntag das UNESCO Weltkulturerbe Kloster Corvey, das uns noch einmal die Bedeutung der Klöster für Ostwestfalen veranschaulichte.

 

Es waren erlebnisreiche Tage, die Körper, Geist und Seele durch die Verbindung von Natur, Kultur, intensive Gespräche und Spiritualität stärkten.

(Sabine Düro)

 

 

Das Reich Gottes ist mitten

unter uns, sagt Jesus,

in Begegnungen,

wenn einer den anderen sieht,

in Freundschaften,

wenn einer den anderen hört,

in Gesprächen,

wenn einer den anderen spürt,

in der Freude,

wenn einer den anderen tröstet,

im Leid,

wenn einer den anderen beschwingt,

in der Liebe,

wenn einer den anderen umfängt,

in der Anbetung,

wenn einer im anderen Gott erfährt.

 

Das Reich Gottes

fällt nicht vom Himmel,

aber es schafft

eine Atmosphäre unter uns,

in der wir spüren:

Der Himmel

berührt die Erde.

(Unbekannt)