Gott wird Mensch in einem Stall – notgedrungen vor den Toren.

Mitten zwischen Stroh, Dreck und Mist.

Wer denkt in der Weihnachtsidylle denn noch daran, dass Mist stinkt?

Dass Stroh piekst?

Dass ein Stall nicht geheizt ist?

Dass es dort in der Nacht dunkel ist?

Gott wird da Mensch, wo es dunkel ist, stinkt und piekst.

Unbemerkt.

Ein König – geboren im Schafstall,

reitet auf einem Esel und stirbt als Verbrecher am Kreuz.

Weil es auf andere Werte ankommt.

Weil Himmel und Erde sich in der Dunkelheit berühren.

Gott braucht keinen Palast.

Er kommt insgeheim dahin,

wo wir nicht mit ihm rechnen.

Ute Hachmann