Politiker:innen werden nicht müde , die Fortschritte in Sachen Kitaplätzen und OGS-Angeboten zu loben und dafür zu werben, dass Eltern möglichst viele Stunden pro Woche einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Die Familien aber stehen vor Problemen, die eine völlig andere Realität zeigen: Deutschlandweit fehlen fast 400.000 Kitaplätze, alleine in der Stadt Münster blieben im letzten Vergabeverfahren gut 1.500 Kinder ohne Betreuungsplatz. Wegen des immensen Personalmangels in den verschiedenen Betreuungseinrichtungen werden Betreuungszeiten und -kapazitäten vielerorts nicht ausgebaut, sondern verringert. In Städten wie Bonn, Tübingen und ab dem Sommer 2024 auch in Münster werden in städtischen Kitas Betreuungsstunden massiv gekürzt. Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie für die Gleichstellung von Frauen und Männern sind diese Entwicklungen ein Rückschritt, der zu wenig wahrgenommen wird. Denn den betroffenen Familien fehlen die Möglichkeiten, um auf ihre Lage öffentlichkeitswirksam hinzuweisen.

Wenn Eltern sich nicht mehr auf die Qualität und Konstanz des Kinderbetreuungsangebots verlassen können, bricht für viele Familien das Fundament ihres Familienlebens zusammen. Darauf muss die Politik reagieren. In einem offenen Brief an Politiker:innen aus Kommunen, Land NRW und Bund machen wir als JG auf die immer prekärer werdende Situation von Familien aufmerksam und fordern eine Auseinandersetzung mit den aktuellen Entwicklungen ein.

Die Diözesanleitung veröffentlicht einen Standpunkt der JG zur Situation der Kinderbetreuung in Deutschland. Dies geschieht in Form eines offenen Briefes, der an die Abgeordneten in Land und Bund und Bürgermeister:innen auf Gebiet unseres Bistums verschickt wurde. Hier kann der offene Brief eingesehen werden:

Offener Brief zur Situation der Kinderbetreuung